Vorstellung: Digital Nuremberg Military Tribunals (DigiNMT)
Das Projekt „Digital Nuremberg Military Tribunals“ (DigiNMT) hat zum Ziel, die umfangreichen Dokumente der Nürnberger Nachfolgeprozesse (1946–1949) vollständig zu digitalisieren, systematisch zu erschließen und weltweit über eine interaktive Plattform zugänglich zu machen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Staatlichen Archive Bayerns. Bei Organisation sowie Umsetzung sind Prof. Dr. Christoph Safferling sowie die International Criminal Law Research Unit maßgeblich beteiligt.
Die Nachfolgeprozesse wurden nach dem Hauptkriegsverbrecherprozess von US-Militärgerichten geführt und umfassten 12 Verfahren gegen 185 NS-Täter. Dabei entstanden ca. 2,5 Millionen Seiten an Prozessakten, die nun digital gesichert und erschlossen werden sollen, da sie durch die schlechte Papierqualität gefährdet sind.
Das Projekt nutzt moderne Methoden wie Künstliche Intelligenz (KI) und Natural Language Processing (NLP), um neue Forschungsperspektiven zu eröffnen, etwa zu Netzwerken, juristischen Konzepten oder historischen Zusammenhängen. Ziel ist auch, durch Visualisierungen komplexe Verbindungen zwischen Personen, Beweismitteln und rechtlichen Strukturen darzustellen.
Die Plattform soll den internationalen Zugang fördern und neue Impulse für die Forschung zum Völkerstrafrecht und zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen geben. DigiNMT folgt den FAIR- und CARE-Prinzipien und schafft eine nachhaltige digitale Infrastruktur für künftige Projekte. Das Projekt läuft von 2024 bis 2026.
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