Apfelschuss und Tyrannenmord – Professor Safferling und Christian Rückert sprechen zu Wilhelm Tell

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.
Regisseur Volker Schmalöer und der leitende Schauspieldramaturg Horst Busch im Gespräch mit Professor Safferling und Christian Rückert.

Am Sonntag, 29.5., fand im Staatstheater Nürnberg die Einführungsmatinée zur Neuinszenierung von Schillers Wilhelm Tell statt. Professor Safferling und Christian Rückert waren hierzu durch den leitenden Schauspieldramaturgen Horst Busch eingeladen worden, um die Matinée durch einen juristischen Beitrag zu bereichern. Im Zentrum des Vortrages stand die strafrechtliche Bewertung sowohl autoritärer Gewalt durch die Vertreter des Staates als auch die Ausübung von Gewalt durch das unterdrückte Volk gegen den unterdrückenden Staatsapparat bzw. dessen Vollstrecker. Thematisiert wurden beispielsweise die Problematik des Nötigungsnotstandes bei Tells Apfelschuss sowie der „Tyrannenmord“ an Landvogt Gessler in der hohlen Gasse. Anhand des sog. „Rütli-Schwurs“ und Gesslers Hut auf der Stange wurden sowohl das Staatsschutzstrafrecht als auch das Widerstandsrecht des Grundgesetzes diskutiert. Abschließend wurde noch die Kontrolle der Machthaber durch die Mittel des Völkerstrafrechts beleuchtet. Dem „juristischen“ Teil folgte ein ausführliches Gespräch mit dem Regisseur des Stücks, Herrn Volker Schmalöer, über Inhalt, Besetzung und Hintergrund seiner Inszenierung. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Horst Busch und dem Nürnberger Staatstheater für die freundliche Einladung und den schönen Vormittag.