Zum Tod von Gabriel Bach, Stellvertretender Ankläger Adolf Eichmanns 1961

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2013 im Schwurgerichtssaal in Nürnberg (c) BMJ; Foto: Uwe Niklas 05.02.2013
Im Alter von 94 Jahren ist am Freitag, 18.2.2022, der ehemalige Richer am Israelischen Supreme Court, Gabriel Bach gestorben. Bach wurde am 13.3.1927 in Halberstadt geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Kurz vor der Reichspogromnacht 1938 floh seine Familie vor der Verfolgung durch die Nazis nach Amsterdam. Kurz vor dem deutschen Überfall auf die Niederlande schaffte es die Familie nach Palestina zu gelangen. Er studierte später Jura am University College in London und kehrte daraufhin nach Israel zurück, wo er eine großartige Justizkarriere startete. 13 Jahre lang war Bach Generalstaatsanwalt in Israel und zuletzt 15 Jahre lang Richter am Supreme Court in Jerusalem. Nach der Entführung Eichmanns aus Argentinien war es Gabriel Bachs Aufgabe als Stellvertreter des Chefanklägers Gideon Hauser, die Anklage gegen Eichmann vorzubereiten und vor Gericht zu vertreten. „Mit Gabriel Bach verliert die Welt einen beeindruckenden Juristen und Menschen“, beklagt Professor Safferling den Tod des 1997 mit dem großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Gabriel Bach. „Ich hatte das große Glück, Gabriel Bach persönlich kennengelernt zu haben. Besonders beeindruckt hat mich seine Warmherzigkeit, seine Weltoffenheit und sein versöhnliches Herz. Bei seinem Schicksal ist diese Einstellung gerade gegenüber Deutschland nicht gerade zu erwarten,“ erinnert sich Professor Safferling. „Er kam oft nach Deutschland. Besonders wichtig war ihm das Gespräch mit der Jugend. Regelmäßig sprach er zu Schulklassen.“ Und er fügt hinzu: „Gabriel Bach war einer meiner Helden!“.
Gabriel Bach kam zuletzt auf Einladung von Professor Safferling nach Nürnberg und sprach anlässlich eines Rosenburg-Symposiums im Schwurgerichtssaal des Justizpalastes. Diese Rede ist auf YouTube verfügbar und sollte unbedingt angeschaut werden. https://www.youtube.com/watch?v=avRBSR7pCjY
Der Text ist auch verschriftlicht auf der Seite des BMJ verfügbar.
Auf Englisch findet sich ein Vortrag von Gabriel Bach hier.